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http://magazine.web.de/de/themen/lifesty...einen-Fans.htmlEisbärbaby Knut zeigt sich seinen Fans
Berlin (dpa) - Der kleine Eisbär Knut hat sich am Freitag erstmals der Öffentlichkeit im Berliner Zoo gezeigt. Hunderte Besucher und Medienvertreter aus der ganzen Welt applaudierten, als Knut seine ersten Schritte in der Bärenfreianlage des Zoologischen Gartens machte.
Knuddel-Bär Knut
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD), Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz und Knuts Ziehvater, der Tierpfleger Thomas Dörflein, begleiteten das junge Tier bei seinem ersten Ausflug 109 Tage nach seiner Geburt am 5. Dezember. Knut wird seitdem von Hand aufgezogen. Immer wieder suchte der kleine Kerl dann auch Schutz in der Nähe seines Ziehvaters. Bärenmutter Tosca hatte Knut und einen inzwischen gestorbenen Zwilling nicht annehmen wollen.
Umweltminister Gabriel, der die Patenschaft für Knut übernommen hat, sagte bei der Bären-Premiere: "Knut ist in guten und sicheren Händen und nicht bedroht, aber seine Artgenossen sind es." Weltweit leben laut Umweltschutzorganisationen 25 000 Eisbären in der Arktis. "Knut ist der Vertreter einer höchst bedrohten Tierart, die aber sehr populär ist", erklärte Zoo-Direktor Blaszkiewitz. Gabriel kündigte an, der Eisbär werde das Maskottchen der internationalen Artenschutzkonferenz im nächsten Jahr in Bonn. "Wir werden Knut dafür natürlich eine Gage zahlen", sagte Gabriel und rief dem Eisbärjungen zu: "Mach's gut, Knut!"
Der Bären-Kurator im Zoo, Heiner Klös, sagte: "Knut gehört allen Berlinern. Wir sehen ihn als Botschafter der Stadt in der weltweiten Diskussion um die Klimaproblematik." Von diesem Samstag an ist das Jungtier für das Publikum täglich zwischen 11.00 und 13.00 Uhr zu sehen. Im Fernsehen ist Knut von diesem Samstag an jeweils samstags um 09.50 im ARD-Programm der TV-Star einer zehnteiligen Dokumentation über seine Aufzucht und Haltung.
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Rund 500 Journalisten hatten sich nach Angaben der Zoodirektion für den ersten öffentlichen Auftritt von Knut angemeldet. Kamerateams aus Japan, Australien, Ägypten, Südafrika, den USA, Kolumbien und Neuseeland sowie zahlreichen europäischen Ländern standen zweieinhalb Stunden vor dem Erscheinen von Knut an der Anlage. Besucher warteten eine Stunde vor Öffnung der Kassen am Zooeingang. Schulklassen skandierten vor dem Auftritt des Bären: "Wir wollen Knut sehen!".
Als der Bär hinter den Büschen der Freianlage hervorkam, reagierten die Zuschauer mit Rufen des Entzückens. Eltern nahmen ihre Kinder auf die Schultern und verfolgten lachend, wie Knut an der Hand von Tierpfleger Dörflein lutschte und an den Schuhen des Umweltministers schnupperte. Später nahm Knut ein Bad am Wasserfall der Bärenfreianlage. Der Zoo erwartet dank Knut nach Angaben von Bären-Kurator Klös 200 000 bis 300 000 zusätzliche Besucher in diesem Jahr.
Knut lag nach seiner Geburt 44 Tage im Brutkasten und wurde von Tierpfleger Dörflein zwei Monate lang von Hand und mit der Milchflasche aufgezogen. Inzwischen gedeiht er prächtig. Er hatte ein Geburtsgewicht von 810 Gramm und wiegt jetzt 9,3 Kilo. Seit der Veröffentlichung der ersten Bilder vor einem Monat hat sich Knut zum Publikumsliebling entwickelt. Inzwischen werden Knut-Kuscheltiere und Postkarten verkauft, auch in einem Lied wird das Felltier besungen.