Hallo zusammen, bin gerade auf diese Seite gestoßen und versuche einmal, hier bei euch Hilfe zu bekommen. Habe seit 1,5 Wochen meinen 6. Hund in meinem Leben und bin - glaube ich - etwas überfordert. Bagira ist ein 3 Monate alter Jack-Russel-Rüde. Er hat viel Angst draussen, besonders im Dunkeln, mit und ohne Leine. Er knurrt alle entgegenkommenden Menschen an, aus tiefster Kehle und lässt sich auch von niemandem ausser mir anfassen. Extrem mit dem Knurren ist es, wenn uns einzelne Leute ab und zu entgegenkommen. Wenn wir in der Stadt sind und es viele sind, dann ist es kein Problem. Als ich den Hund abgeholt habe, hat er mich freudig begrüsst. Da war kein Knurren. Also damit ich hier richtig verstanden werde: er knurrt richtig mit einem Kamm auf dem ganzen Rücken. Habe schon so vielen Leuten ein Leckerchen in die Hand gedrückt, die dann in die Hocke gehen und ihm das Leckerchen geben. Er nimmt es manchmal, das Knurren hört dann auch auf, aber er lässt sich nicht anfassen und haut auch sofort wieder ab. Wobei ich das noch nicht mal soooo schlimm finde, aber das Knurren und Bellen nervt mich. Habe noch nie so ein Verhalten bei einem Welpen erlebt. Und hatte schon einen Dackelrüden, der auch nicht einfach war. Muss dazu erwähnen, dass ich noch eine 5-jährige Dackelmixhündin (kastriert) habe, die in allem sehr ruhig ist und sich von jedem anfassen lässt und so gut wie nie bellt. Also ein ideales Vorbild. Selbst wenn ich ihn versuche abzulenken mit Leckerlis oder Spielzeug, gelingt mir das für ca. 3 Sek, dann geht das Geknurre weiter, selbst beim Kauen. Habe auch schon den Schnauzengriff, Nackenschütteln angewandt. Er hat auch dabei weiter geknurrt. Habe schon in meiner Genervtheit meinen Schlüssel nach ihm geworfen, minimaler Erfolg. Leinenziehen bringt auch nichts. Ignoranz zeigen genauso wenig. Ich habe Angst, daß ich es verpasse, ihn richtig zu erziehen, darum auch ein bisschen Panikmache. Ich habe ihn ja erst 1,5 Wochen, aber ich möchte alles von Anfang an richtig machen, habe keine Lust auf einen Problemhund. Gehe am Tag so ca. 3 Stunden spazieren mit beiden, Wald, Strasse, Einkaufsstrasse, um alle Reize zu bieten. Aufgewachsen ist Bagira in einer Grossfamilie mit 4 Kindern und den beiden Elternhunden und insges. 6 Geschwistern. Lt. Hobbyzüchterin hat die Mutter ihn lange genug gesäugt. War auch damals am Tag des Kaufes mit dem Hund und den Züchtern draussen, da war er total ruhig und lieb. Erst am nächsten Tag schon bei mir ging das Theater los. Kapier das nicht. Sorry für den Roman, aber ich weiss mir keinen Rat mehr. Lieben Gruss Heike aus Köln
Hallo Heike, diese Angst die Dein Bagira hat könnte tief in seinem Inneren sein. Ich würde Dir auf jeden Fall mal empfehlen Anette ein Foto für einen Check up schicken, damit sie Kontakt mit Bagira aufnehmen kann. Bagira hat ein Problem und merkt auch, daß Du ihn nicht verstehst um was es geht. Dieses Knurren ist ein Selbstschutz. Die Angst vor Dunkelheit, fremden einzelnen Menschen zeigen mir, daß es etwas in seiner Vergangenheit (auch wenn er noch so jung ist) geben muß, die ihn ständig zum Knurren bringen um sich selbst zu schützen. Als Du Bagira geholt hast und er freudig auf Dich zu kam, da wusste er schon, er gehört zu Dir. Man sagt ja nicht umsonst: Tiere suchen sich oft ihre Besitzer selber aus. Mit dem Schlüsselwerfen, Schnauzengriff, usw. verunsicherst Du ihn nur und er könnte (muß nicht sein) das Vertrauen zu Dir verlieren, aber auch nur aus dem Grund weil Du ihn nicht verstehst. Nimm doch einfach mal Kontakt zu Anette auf. Sie hat mir damals super mit meinen Pferd geholfen. Ich habe Lukas auch nicht verstanden. Das Vertrauen auf beiden Seiten war hin. Das Pferd magerte ab und ließ nur noch den Kopf hängen. Durch Anette habe ich das Vertrauen und die Liebe wieder zu ihm aufgebaut. Genauso wie er zu mir. Liebe Grüße Melanie
ich kann Melanie nur zustimmen, es scheint sich da um tiefer sitzendes Problem zu handeln. Schlimm ist so etwas immer, wenn es schon in der Welpenzeit Probleme gibt. Man nicht richtig mit den Welpen umgeht, sie vielleicht sogar schlecht behandelt.
So was ist leider kein Einzelfall.
Er ist jetzt 3 Monate und Du hast ihn seit ca. 2 Wochen, dass heißt er war lange in dieser Familie. Wie alt sind die Kinder, wie sind die mit den Welpen umgegangen, haben die Elterntiere richtiges Sozialverhalten? Leider kann man nicht immer alles glauben, was einem die Züchter erzählen. Wenn es Hobbyzüchter sind, haben sie vielleicht auch nicht genug Erfahrung darin, wie sie Welpen prägen müssen. Da kann schon einiges schief gegangen sein.
Nun hast Du ihn mit 3 Monaten aus seinem gewohnten Umfeld geholt, er kannte vorher nur das, ist klar, dass er nun auch verunsichert ist.
Hallo zusammen, erst einmal vielen Dank für eure netten Antworten. Ich habe Bagira mittlerweile schon etwas besser "im Griff". Von 50 mal bellen und knurren sind es nur noch 10 mal
Und zwar war bzw. ist es sehr anstrengend. Ich muss ihn ziemlich streng mit einem scharfen "Nein" verbal anschnauzen !!!, dann umgehend wenn er aufhört zu knurren bzw. bellen, umgehend wieder die "Quietschestimme" und loben und auch viel Leckerchen dabei.
so habe ich es bisher ganz gut hinbekommen. Es ist wirklich unglaublich anstrengend, man kann keine Minute beim Spaziergang entspannen, muss umgehend reagieren, um nicht zu riskieren, dass man ihn für das Knurren/Bellen belohnt, also ich kann euch sagen.
Zum vorherigen sozialen Umfeld habe ich nur immer ein "Nein" auf meine Vermutungen bekommen, also angeblich war alles in Ordnung.