das Thema beschäftigt mich auch schon die ganze Zeit. Klar kann ich verstehen, dass die Leute (meist aus Unwissenheit) Angst haben - aber das rechtfertigt in keinster Weise diese Entscheidung.
Was ich absolut nicht verstehe und ich hoffe, mir kann es einmal jemand erklären - warum wird der Bär nicht betäubt, eingefangen und in seine Heimat zurück gebracht? Wenn sie ihn abschießen wollen, sind sie doch auf jeden Fall nah genug dran - warum dann nicht betäuben, sondern gleich töten?????????????
Wo sind die ganzen großen Tierschutzvereine - hat nicht WWF mit am Tisch gesessen und den Abschuß genehmigt / geduldet?
Ich habe heute Morgen die ganze Zeit an den Bären denken müssen - er hat doch bestimmt Angst und ist völlig verwirrt - vielleicht kann man ihm ja mitteilen, dass er wieder dorthin zurückgeht wo er hergekommen ist und sich bis dahin vor Menschen in Acht nimmt.
Das habe ich heute im Internet gefunden - das gibt Anlass zur Hoffnung - allerdings mit der Einschränkung, dass er dann in Gefangenschft kommt:
Bei der Suche nach dem Braunbären sollen nun auch Hunde eingesetzt werden. Spüren sie den Bären auf, könnte er anschließend mit einer Narkosespritze aus einem Blasrohr betäubt und dann gefangen werden. Ein entsprechendes Vorgehen hat der Direktor des Münchner Tierparks Hellabrunn, Henning Wiesner, angeboten.
Tierparkdirektor Wiesner sei eine Koryphäe beim Einsatz von Blasrohren und habe damit im Ausland auch schon Pumas, Tiger und Elefanten betäubt, erläuterte ein Sprecher des Umweltministeriums. Das Ministerium sei froh, wenn es Wiesner "mit ins Boot holen" und so die Fangversuche verstärken könne. Wiesner setzt das Blasrohr nach Münchner Zeitungsberichten vom Mittwoch nicht nur zur Narkose ein, sondern auch zu Impfungen oder zur Entwurmung.
"Ich arbeite schon seit 1973 mit dem Blasrohr, weil ich festgestellt habe, dass die Auftreffwucht bei Narkosegewehren so hoch ist, dass etwa 30 Prozent aller Tiere daran sterben", sagte Wiesner der "Süddeutschen Zeitung". Die Spritze aus dem Blasrohr dagegen spüre das getroffene Tier kaum. Der vorgeschlagene Hunde-Einsatz solle den Bären nicht nur aufspüren, sondern auch ablenken, sagte Wiesner dem "Münchner Merkur". Dann sei der Einsatz des über einen Meter langen Blasrohrs aus 30 Meter Entfernung kein Problem.
WWF-Sprecher Heinrich begrüßte das Angebot der Tierschutzstiftung "Vier Pfoten" und der Stiftung für Bären, dem Braunbären im Falle eines erfolgreichen Fangversuches eine artgemäße Unterbringung in Bayern zu bieten. Das Gelände im Wildpark Poing bei München ist dafür nach Ansicht des bayerischen Umweltministeriums durchaus geeignet. Auch der Versicherungskonzern Gothaer bot an, betroffenen Bauern, Jagdpächtern und Imkern aus Bayern Wild- oder Nutztiere zu ersetzen, die der Bär gerissen habe. Mit dem Angebot wolle man auch für mehr Sicherheit sorgen. "Kein Bauer muss sich schützend vor seine Hühner werfen", sagte ein Gothaer-Sprecher am Mittwoch. Für eventuelle Personenschäden will der Versicherer dagegen nicht aufkommen. "Das ist unkalkulierbar."
Der Bär selbst bleibt unterdessen verschwunden. Weder hierzulande noch in Österreich wurde das zottelige Tier am Mittwoch gesichtet. Petzi aus Tirol war vor einer Woche nach Bayern gewandert, hatte im Raum Garmisch-Partenkirchen rund ein Dutzend Schafe gerissen und war in einen Hühnerstall eingedrungen.
Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf hatte ihn daraufhin als "Problembären" eingestuft und zum Abschuss freigegeben. Er ist der erste wilde Braunbär seit rund 170 Jahren in Deutschland. Nach italienischen Medienberichten könnte er aus dem Bären-Projekt "Life Ursus" im Adamello-Brenta-Park in Südtirol stammen.
Ich finde es klasse, dass der Bär erstmal untergetaucht ist, scheint sich schon mal nicht so einfach fangen zu lassen.
Münchner Tierpark fänd ich nicht so gut, dieses Leben in Gefangeschaft stelle ich mir für den Bären, der Freiheit gewöhnt ist schrecklich vor.
Wesentlich besser hört sich das Angebot der Tierschutzstiftung "Vier Pfoten" und der Stiftung für Bären an. Die Haltung dort soll wohl wirklich weitestgehend artgerecht sein. Jedenfalls besser als Abschuß oder Zoo.
Bad Tölz - Der tagelang verschwundene Braunbär "Bruno" ist in der Nacht zum Donnerstag in Oberbayern von einem Auto angefahren worden. Nach dpa-Informationen wurden nach dem Unfall im Bereich des Sylvensteinspeichers an dem Fahrzeug Spuren des Tieres gesichert.
Noch in der Nacht machten sich finnische Bärenfänger mit speziell ausgebildeten Hunden auf die Fährte des vierbeinigen Räubers, doch verlor sich bis zum Vormittag die Spur wieder.
Wie Polizeistellen in Innsbruck und in Oberbayern ermittelten, hat ein österreichischer Autofahrer gegen Mitternacht im Bereich des Stausees das Tier mit dem Wagen erfasst. Danach sei der Bär über eine Böschung verschwunden. Laut Sicherheitsdirektion Innsbruck ist das Fahrzeug beschädigt. Nach Befragung des Fahrers bestehe kein Zweifel an dem Unfall, hieß es.
Das zuständige Landratsamt Bad Tölz wollte sich nach Angaben der Beamten am späten Vormittag vor der Presse in Mittenwald äußern. Dort wurde auch der Bärenbeauftragte Bayerns, Manfred Wölfl, erwartet.
Die Suche nach dem Bären, der offziell "JJ1" heißt, war in den vergangenen Tagen immer wieder erfolglos fortgesetzt worden. Das finnische Suchteam mit fünf Elchhunden konnte wegen anhaltender Hitze im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet mehrfach nicht eingesetzt werden. Die hohen Temperaturen ließen die Spuren des Gejagten verdunsten. Das Verhalten des aus Südtirol stammenden Bären gilt als problematisch, weil er sich zu nahe an menschliche Siedlungen heranwagt und schon zahlreiche Nutztiere getötet hat.
Kreuth - Nach zweitägigem Versteckspiel ist Braunbär "Bruno" am Montag in Kreuth nahe dem oberbayerischen Tegernsee aufgetaucht. In der Nacht riss "JJ1", wie das aus Norditalien stammende Tier offiziell heißt, zwei Schafe, verletzte drei weitere und brach zwei Bienenstöcke auf.
Die Elchhunde der finnischen Bärenjäger nahmen tagsüber zwar eine Fährte von "Bruno" auf. Der Bärenexperte im bayerischen Umweltministerium, Manfred Wölfl, hielt es aber für unwahrscheinlich, dass es dem Fangteam noch am selben Tag gelingen könnte, "JJ1" zu erwischen.
Das Katz-und-Maus-Spiel von "Bruno" mit seinen skandinavischen Jägern geht in die zweite Woche. Seit sieben Tagen sind die Bärenfänger hinter dem Eindringling her, doch immer wieder ist ihnen "JJ1" entwischt, egal ob am Sylvensteinspeicher, dem Brauneck in Lenggries oder in Kochel am See. Dort spazierte er in der Nacht zum Samstag seelenruhig durch den Ort und rastete vor dem Polizeirevier, ehe er für zwei Tage von der Bildfläche verschwand. Die auf das Aufspüren von Bären spezialisierten Hunde wollen "JJ1" stellen, damit ihn ein Tierarzt mittels Narkosegewehr betäuben kann, um ihn anschließend einzufangen. Noch ist offen, ob "Bruno" zurück ins Trentino oder in ein Gehege nach Poing bei München gebracht wird.
Der Braunbär wurde am Montag kurz nach 7 Uhr in Kreuth gesehen, wie der Sprecher des bayerischen Umweltministeriums, Roland Eichhorn, der dpa sagte. Im Ortsteil Riedlern riss er zwei Schafe, zwei Tieren biss er in den Kopf, ein Lamm verletzte er schwer an einem Lauf. Hunger hatte "Bruno" offensichtlich nicht, denn er fraß nicht von seiner Beute. Dafür räumte er zwei Bienenstöcke aus, einen davon im Kreuther Ortsteil Scharling. Sowohl dort als auch in Riedlern leben jeweils mehrere hundert Menschen.
"Man konnte den Fußabdruck des Bären deutlich erkennen", sagte ein Schafhalter der dpa. "JJ1" drückte einen Zaun ein, um auf die Schafweide zu gelangen. Ein Gemeindesprecher ergänzte, der Bär sei in Riedlern mitten durchs Grundstück eines Rathausmitarbeiters gestapft. Danach bewegte sich der seit über vier Wochen im deutsch-österreichischen Grenzgebiet umherstreunende Braunbär wieder Richtung Alpen.
Im Gebiet um Wildbad Kreuth waren ihm die Jäger tagsüber dicht auf den Fersen. "Die Hunde haben eine Fährte aufgenommen, der Verlauf hat sich aber als nicht eindeutig erwiesen", dämpfte Wölfl Hoffnungen, die Fangaktion in den Kreuther Bergen stehe unmittelbar vor dem Erfolg. "Das Team ist unschlüssig, wie es weiter verfahren soll." Es solle alles unternommen werden, um die Fährte nicht zu verlieren.
Unterdessen bleibt den Jägern und ihren Hunden nicht mehr viel Zeit. Ende der Woche läuft der Vertrag der Landesregierungen von Bayern und dem österreichischen Bundesland Tirol mit dem am Montag um einen weiteren Elchhund verstärkten Fangteam aus. Die Kosten in Höhe von zusammen 25 000 Euro teilen sich Bayern und Tirol je zur Hälfte, so dass auf den Freistaat pro Tag knapp 1000 Euro entfallen. Möglicherweise, so deutete Eichhorn an, werde der Einsatz verlängert.
Weil "Bruno" immer mehr die Scheu vor dem Menschen verliert, raten die Behörden der Bevölkerung zu erhöhter Vorsicht. "Wir betrachten die Entwicklung mit Sorge", sagte Ministeriumssprecher Eichhorn. Noch in dieser Woche soll eine weitere Risikoanalyse über das Verhalten des Bären erstellt werden. Nach wie vor gelte aber die Devise, "Bruno" lebend zu fangen. Ein Abschuss dürfe nur das letzte Mittel sein, bekräftigte Eichhorn.
Innsbruck/München (dpa) - Der bei der Suche nach Braunbär "Bruno" vorübergehend verschollene Elchhund Jeppe ist zurück bei seinem Herrn - und wieder im Einsatz.
"Er ist schon wieder auf der Fährte", sagte eine Sprecherin des bayerischen Umweltministeriums. Jeppe, der zum Team der fünf finnischen Bärenjägern und sechs Hunden gehört, hatte "Bruno" am Mittwochabend offenbar an der Kaiserklamm in der Nähe des Achensees in Tirol aufgespürt und war ihm gefolgt.
Als die Finnen längst aufgeben hatten, war Jeppe immer noch hinter "Bruno" her. "Der Hund hat die ganze Nacht versucht, an dem Bären dranzubleiben", sagte die Sprecherin. Die Jäger verloren jedoch den Kontakt, weil das Satelliten gestützte Ortungssystem nicht funktionierte. Am Morgen habe der Hund bei Forstarbeitern Hilfe gesucht, die den Kontakt zum Team für ihn herstellten. Müde war Jeppe nicht. "Er ist sofort wieder in den Einsatz gegangen."
Auf Braunbär Bruno wird ab Montag scharf geschossen
Die Tage von Braunbär Bruno könnten gezählt sein: Nur noch am Wochenende wird ein Team finnischer Bärenjäger versuchen, den seit Wochen im deutsch-österreichischen Grenzgebiet umherstreunende Bären lebend zu fangen. Ab Montag werde dann scharf auf den Bären geschossen, sagte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU). Der Deutsche Tierschutzbund in Bayern übte scharfe Kritik an dem Plan. Bruno schlug in Tirol erneut zu.
Das Jungtier sei "leider zu einem Unfallrisiko für die Menschen geworden", sagte Schnappauf im Bayerischen Rundfunk. Es sei "bisher kein plausibles Konzept auf dem Tisch, das nach dem Versuch mit den Finnen einen Fangversuch als sinnvoll erscheinen ließe".
In den vergangenen Wochen habe sich "leider" die anfängliche Einschätzung von Wildbiologen bestätigt, dass sich Bruno nicht wie seine Artgenossen verhalte. Er dringe immer öfter in menschliche Siedlungen ein. "Alle Wildbiologen sagen uns: Über kurz oder lang wird es zu einem blutigen Zusammentreffen mit Menschen kommen. Deshalb müssen wir nach dem Abzug der Finnen die Abschussfreigabe wieder aufleben lassen", sagte Schnappauf.
In der Nacht zum Freitag wurde der Bär im Bereich Thiersee in Tirol gesichtet, wie die Behörden mitteilten. Die finnischen Bärenjäger nahmen sofort die Fährte des Tieres auf und stießen dabei in den Morgenstunden auf einen toten Widder, der Bruno offenbar zum Opfer gefallen war.
Das schwüle Wetter, Gewitterschauer und das felsige Gelände erschweren die Arbeit des Fangteams, wie der Sprecher der Tiroler Landesregierung berichtete: "Vor allem die Spürhunde sind erschöpft." Sie hatten Bruno während ihres zweiwöchigen Einsatzes mehrfach gestellt, er war aber jedes Mal entkommen. Schönherr sagte, er hoffe, dass Bruno am Wochenende doch noch betäubt und dann in einen Wildpark bei München gebracht werden könne.
Ein Großteil des finnischen Fangteams soll nun die Heimreise antreten. Lediglich zwei Jäger und zwei Spürhunde sollen sich noch an die Fersen des Bären heften. In Tirol wird nach Behördenangaben am Montag endgültig über Brunos Zukunft entschieden. Laut der Landesregierung ist der Abschuss "eine der Möglichkeiten".
Der bayerische Landesvorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes, Manfred Fleischer, lehnt einen Abschuss des Bären ab. Bruno stelle keine Gefahr für den Menschen dar, sagte er im Bayerischen Rundfunk. Man brauche nur Geduld und Geld, um das Tier zu fangen. Fleischer rief zu einer Spendenaktion auf, um Bruno lebend zu fangen: "Man muss halt für den Bruno ein paar Euro investieren." Der Tierschützer schlug vor, den aus dem Trentino stammenden Bären in seine Heimat zurückzubringen und mit einem Peilsender auszustatten.
München (dpa) - Braunbär "Bruno" ist tot. Der seit Wochen im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet umherstreunende Bär wurde in der Nacht in der Nähe des Spitzingseegebiets im Landkreis Miesbach von Jägern erschossen. Das bestätigte ein Sprecher des bayerischen Umweltministeriums.
Der Bär sei gegen 4.50 Uhr in der Nähe der Rotwand erlegt worden. Nach wochenlangen vergeblichen Versuchen, das Tier lebend zu fangen, war "Bruno" zu Wochenbeginn wieder zum Abschuss freigegeben worden. Zuvor war es auch den viel gerühmten finnischen Bärenjägern mit ihren speziell ausgebildeten Hunden nicht gelungen, den Bären zu stellen.
Noch am Samstag war das Tier mehreren Mountainbikern begegnet. Sie sahen ihm zu, wie er durch den Soinsee im Landkreis Miesbach schwamm. Danach wurde er von drei Wanderern dabei beobachtet, wie er ins Gebirge aufstieg.
Bayerns Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard hatte die Erschießung des Bären zuletzt als "einzige Möglichkeit" bezeichnet. Das Töten des Tieres falle niemandem leicht. Hier gehe es aber nicht um "Trophäenjagd", sondern ausschließlich um den Schutz des Menschen vor einem unberechenbaren Raubtier. "Das Eindringen des Bären in Siedlungen und das Aufbrechen von Ställen hat ein Unfallrisiko heraufbeschworen, das nicht hinnehmbar ist", erklärte Bernhard.
Bayern hatte bereits zuvor eine Abschussgenehmigung erteilt, diese aber nach Protesten von Tierschützern wieder zurückgezogen. Die letzte Hoffnung hatte sich auf finnische Spürhunde gerichtet, die jedoch mangels Fang-Erfolg inzwischen wieder in ihre nordische Heimat gebracht wurden. Nach Angaben des bayerischen Umweltministeriums ist damit das Ziel aufgegeben, den Bären noch lebend zu fangen: "Wir haben momentan kein Fangkonzept", sagte ein Sprecher. Er riet auch Tierschützern dringend davon ab, den Bären auf eigene Faust retten zu wollen.
In Bayern durften nun Jäger den Bären erlegen, das Ministerium bat die Jägerschaft sogar aktiv um Unterstützung. Das Bundesland hatte alternativ eine artgerechte Unterbringung im Wildpark Poing bei München für das Tier gefunden, denn auch nach einem gelungenen Lebendfang wäre dem Bären ein Zurück in die Wildnis dauerhaft versperrt geblieben. Liebe Grüße
Also ich finde es schon merkwürdig....nur einen Tag nach Erteilung der Abschußgenehmigung wird der Bär erschossen. Dieser Umweltstaatssekretär meint also die Erschießung is die letzte Möglichkeit? Komisch nur, das der Jäger, der den Bären um 4:50Uhr vor die Mündung bekam der Erste is der überhaupt die Chance dazu hatte. Sein Gewehr hätte dann nicht mit der Betäubung geladen sein können?
München - Nach dem Abschuss von Braunbär "Bruno" sind beim Landesjagdverband Bayern am Montag zahlreiche Beschimpfungen bis hin zu Morddrohungen eingegangen. "Der Bär ist tot, es leben die Mörder", hieß es nach Angaben von Verbandssprecher Thomas Schreder in einer E-Mail.
Ein anderer E-Mail-Schreiber habe sich nach Namen und Adressen der Jäger erkundigt, die den Bären "ermordet" hätten - "das Gleiche soll nun mit denen geschehen". Schreder sagte, er werde wegen der Drohungen die Justiz einschalten. "Ich leite das weiter an die Staatsanwaltschaft."
Insgesamt seien binnen kürzester Zeit nach "Brunos" Tod rund 100 E-Mails bei dem Verband eingegangen. Unter anderem hätten sich Rechtsanwälte gemeldet, die den Verband verklagen wollten. Wer den tödlichen Schuss auf Bruno abfeuerte, ist unklar. Die Behörden wollen die Identität des Schützen nicht preisgeben. Der Jagdverband hatte mit Bedauern auf den Abschuss des Bären reagiert, ihn jedoch auf Grund von "Brunos" atypischem Verhaltens als notwendig angesehen.
Bayerns Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard (CSU) verteidigte den Abschuss des Braunbären. Wegen der mangelnden Scheu vor Menschen habe das Tier als gefährlicher Risikobär eingestuft werden müssen, sagte Bernhard am Montag in der oberbayerischen Gemeinde Schliersee.
Es sei daher nicht mehr vertretbar gewesen, den Bären in freier Natur zu belassen. In der Abwägung zwischen Artenschutz und Sicherheit habe es keine andere Lösung als den Abschuss gegeben.
Der seit Wochen im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet umherstreunende Bär wurde am frühen Montagmorgen in der Nähe des Spitzingseegebiets im Landkreis Miesbach erschossen. Der junge Bär aus dem italienischen Trentino wurde gegen 4.50 Uhr in der Nähe der Rotwand erlegt. Der erste Schuss auf das Tier aus rund 150 Meter Entfernung sei tödlich gewesen, berichtete Bernhard. Zum verwendeten Kaliber und zur Identität des Schützen wurden keine Angaben gemacht.
Nach einer genetischen Untersuchung soll "Bruno" präpariert und im Münchner Museum "Mensch und Natur" im Schloss Nymphenburg ausgestellt werden. Dort ist auch der letzte vor rund 170 Jahren in Bayern erlegte Braunbär ausgestellt.
Der Deutsche Tierschutzbund und sein Landesverband Bayern prüfen rechtliche Schritte. Der Abschuss des Bären widerspreche einer Vielzahl internationaler Artenschutzvereinbarungen wie dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen und verstoße gegen das Tierschutzgesetz, teilte der Verein mit.
"Ich bin entsetzt, empört und traurig. Es ist beschämend, dass die Behörden keine andere Antwort für den ersten Bären hatten, der nach 170 Jahren deutschen Boden betreten hat", erklärte der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel.
Die Tötung sei zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs die Ultima ratio gewesen. "Die Verantwortlichen müssen sich schwere Versäumnisse zum Schutz des Bären vorwerfen lassen, für die sie sich verantworten müssen", unterstrich Apel. "Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen, auch wenn das "Bruno" nicht wieder lebendig macht. Aber ein solcher Vorfall darf sich nie wieder wiederholen."
Es wäre Zeit genug gewesen, auf ein Angebot des Münchner Zoodirektors Professor Henning Wiesner einzugehen, der "Bruno" mit einem Blasrohr betäuben wollte. Der Experte, der weit reichende Erfahrung mit der Blasrohrbetäubung und dem Einfangen großer Wildtiere vorweisen könne, habe den Behörden mehrfach seine Hilfe angeboten.
München/Rom - Der Abschuss von Braunbär "Bruno" ruft immer massivere Proteste hervor und beschäftigt nun auch die EU. Italien legte bei der EU-Kommission Protest gegen die Tötung von "JJ1" ein, wie der aus Norditalien eingewanderte Bär offiziell heißt. Mit ihrem Protest will die italienische Regierung erreichen, dass der Artenschutz künftig auf EU-Ebene geregelt wird.
Auch von Privatpersonen hagelte es weiter Proteste gegen die Haltung der Bayerischen Staatsregierung. Bei zahlreichen Staatsanwaltschaften und Polizeirevieren ging eine Flut von Strafanzeigen gegen Politiker und die Jäger ein, die "Bruno" abschossen.
Aus dem Obduktionsbefund von "Bruno" geht indessen hervor, dass der Bär möglicherweise doch nicht sofort tot war, wie Bayerns Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard (CSU) noch am Montag gesagt hatte. In einer Mitteilung des Ministeriums vom Mittwoch heißt es, "JJ1" sei mit zwei Schüssen niedergestreckt worden. "Die beiden Projektile führten zu umfangreichen Verletzungen in Lunge und Leber", heißt es weiter.
Es könne davon ausgegangen werden, "dass die inneren Verletzungen zu einem schnellen Tod des Bären" führten. Das Ministerium spricht in dem Zusammenhang von einem "waidgerechten" Abschuss. "Bruno" war am Montag im Morgengrauen an der Rotwand im Landkreis Miesbach auf Anordnung des Ministeriums von Jägern erschossen worden.
Italien brachte das jähe Ende des Braunbären beim Rat der EU- Umweltminister in Luxemburg aufs Tapet und forderte von der Europäischen Kommission in Brüssel, der Artenschutz müsse künftig auf EU-Ebene und nicht nur innerhalb nationaler Grenzen geregelt werden. Durch den formalen Protest gegen die Tötung "Brunos" will die italienische Regierung erreichen, dass die EU beim Schutz aussterbender Tierarten besser kooperiert.
Nicht nur bei der zuständigen Staatsanwaltschaft München II, sondern auch bei anderen Anklagebehörden und bei Polizeidienststellen ging "eine Vielzahl" von Anzeigen ein, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Rüdiger Hödl sagte. "Anzeigen kommen laufend - bei uns sind es jetzt 15." Sie richteten sich gegen Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) und die beim Abschuss beteiligten Jäger. In den Strafanzeigen werden unter anderem Verstöße gegen Jagdschutzgesetze und das Tierschutzgesetz genannt. "Wir prüfen das - danach entscheiden wir, ob wir ein Ermittlungsverfahren einleiten und gegen wen", sagte Hödl. Die Entscheidung falle frühestens kommende Woche.
Unterdessen wurde in Fachkreisen die Vermutung laut, "Bruno" hätte vielleicht eine Überlebenschance gehabt, wenn sein Problemverhalten früher erkannt worden wäre. "Je früher man beim Problembär eingreift, desto eher ist eine Chance zur Umerziehung gegeben", sagte der oberösterreichische Bärenanwalt Walter Wagner der dpa. Das österreichische Bundesland Tirol, wo sich "Bruno" auch regelmäßig aufgehalten hatte, schloss sich am Mittwoch dem Bärenmanagement der Alpenrepublik an.
Bis "Bruno" ausgestopft zu bewundern sein wird, dürfte es Herbst werden. "Die Position, die der Bär für seine Betrachter einnimmt, will unter didaktischen und wildbiologischen Aspekten gut überlegt sein", erläuterte Ministeriumssprecher Roland Eichhorn. Die Auseinandersetzung über den Ausstellungsort von "Bruno" geht indessen weiter. Während der Freistaat das Tier im Münchner Museum "Mensch und Natur" zeigen will, kündigte Ex-Skistar Markus Wasmeier an, er werde sich darum bemühen, dass der Bär in sein 25 Hektar großes Bauernhofmuseum in Schliersee kommt. Doch auch die Schlierseer Nachbargemeinde Bayrischzell beansprucht "Bruno" für sich.
In der Region um den Schliersee stornieren aus Protest gegen die Erschießung des Bären immer mehr Gäste ihren Urlaub. Bei den Kurverwaltungen seien mittlerweile einige dutzend Absagen eingegangen, hieß es.
ich komme leider erst jetzt dazu hier mal zu antworten.
Vielen Dank Mücke für das einstellen der informativen Berichte.
Diese ganze Geschichte ist einfach nur unglaublich und man mag da gar nicht drüber nachdenken.
Mir war irgendwie von vornherein klar, das Bruno keine Chance hat, ich war mir auch von Anfang an sicher, das es auf einen Abschuß hinauslaufen wird.....alles unter dem Deckmäntelchen der Sicherheit.
Hilfe wurde genug angeboten, jedoch abgelehnt.
Ich kann nur hoffen, das sich so schnell kein weiterer Bär nach Deutschland verirrt.......
Bayrischzell/München - Der Abschussort von Braunbär "Bruno" im Rotwandgebiet der bayerischen Alpen wird zur Gedenkstätte. Bisher unbekannte "Verehrer" haben an jenem Ort, wo das aus Norditalien stammende Tier vor eineinhalb Wochen von Jägern getötet wurde, zwei Kreuze aufgestellt. Auch Blumen und ein Teddy wurden niedergelegt.
In der Nachbargemeinde Schliersee wurden indessen Ortstafeln beschmiert und Rache für den Tod des Bären geschworen, wie der "Münchner Merkur" berichtet.
"Bruno der Bär 2006" steht auf einem der mit Trauerflor verzierten Kreuze, auf dem anderen mit dem Gekreuzigten darauf nur "Bruno". Der Bayrischzeller Bürgermeister Helmut Limbrunner hat keine Einwände, dass der im Gemeindegebiet gelegene Abschussort des Jungbären zum Wallfahrtsort von Tierfreunden wird. Er werde den Grundstücksbesitzer nicht bitten, die Kreuze zu entfernen, sagte der Rathauschef der Zeitung. Ihm sei wichtiger, dass endlich die Beschimpfungen in E-Mails und am Telefon aufhören, mit denen sich der Ort seit der Tötung von "Bruno" konfrontiert sieht.
Die beliebten Feriengemeinden Bayrischzell und Schliersee müssen auch zehn Tage nach dem Tod des Bären Stornierungen von Urlaubern hinnehmen. Inzwischen gehen die Absagen in die Dutzende. "Bruno" war im Morgengrauen des 26. Juni nahe einer Alm auf der Rotwand mit mindestens zwei Schüssen niedergestreckt worden. Das Landratsamt Miesbach hatte auf Weisung des bayerischen Umweltministeriums ein Team jagderprobter Weidmänner auf den Bären angesetzt. Zuvor war der Versuch gescheitert, das von Behörden als "Problembär" eingestufte Tier zu betäuben.
Italien verlangt inzwischen die "Rückgabe" des toten Bären, Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) will "Bruno" dagegen ausgestopft in einem Münchner Museum ausstellen.
Eine DNA-Analyse hat jetzt erwiesen, dass es ich bei dem erschossenen Braunbären zweifelsfrei um Bruno" handelt. Das sagte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) der dpa in München. Um letzte Sicherheit über die Identität von "Bruno" zu erhalten, wurden an die Zoologische Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien Gewebeproben des toten Bären geschickt und mit bereits vorliegendem DNA-Material von "Bruno" verglichen.