Hallo,
seit ca einem dreiviertel Jahr gehört zu meiner Bande auch eine ca 5 jährige wildfarbene Henne, Leusel. ich habe sie aus zweiter (dritter, vierter..??) Hand und vom ersten Tag an ueigte sie ein seltsames Verhalten.
Gleich am ersten Abend erbrach sie Futter. Anfangs dachten wir, dass es vielleicht an der langen Fahrt, der Aufregung etc lag, aber auch an den folgenden Tagen änderte sich daran nichts. Komisch war nur, dass sie ihr Futter nur morgends erbrach, den restlichen Tag über behielt sie ihr Futter. Ein Blick auf die Waage zeigte, dass die arme nur noch an die 60g wog (90g sind bei Nymphis normal) Also setzten wir sie einzeln und peppelten sie mit Keimfutter, Hirse, gequollenen Hafer, etc wieder hoch. Erschwerend kam hinzu, dass Leusel keine Käfige mag. Die ersten Tage schrie sie erbährmlich und trippelte auf ihrer Stange hin und her, machte allerlei Verrenkungen oder saß völlig teilnahmslos in der Ecke. Eine kurze Zeit lang rupfte sie sich auch wieder, aber nach und nach gewöhnte sie sich an alles. (Leusel wurde wohl schon einigemale weitergereicht. Sie hat sich eine zeitlang sehr schlimm gerupft, sodass am Rücken gar keine Federn mehr nachwachsen können)
Leusel nahm gut zu, ihre Brecherei wurde weniger, sodass wir sie bald wieder zu den anderen setzten. Dort ging es eine zeitlang gut, sie hörte auf zu brechen, und schloss mit einer meiner Wellidamen Freundschaft. Man muss sagen, dass Leusel noch nie verpaart war, obwohl sie zeitweise auch in einem Schwarm lebte, sie zieht sich gern zurück und sitzt häufig allein da. Aber plötzlich fing sie wieder an morgens ihr Futter auszuspucken, sodass wir dann zum TA mit ihr gingen. Es wurde ein Kropfabstrich etc gemacht, doch fand man nichts. Wir nahmen sie weider mit und beobachteten sie. Oft sah sie kläglich aus, schlief viel, hatte einen komischen Kot und ihre Artgenossen waren ihr ziemlich egal. Nur Sally, meine eine Wellidame gesellte sich oft zu ihr und kraulte ihr minutenlang das Köpfchen. Nach einigen Wochen gingen wir erneut zum TA, da wir Angst hatten, dass sich durch die ewige Brecherei ein Kropfentzündung entwickeln würde, und wirklich, diesmal fand der TA einen Keim und sie bekam stationär ein AB. Sie hörte auf zu brechen und kam zurück, noch am selben Abend fand ich wieder ausgespuckte Körner.
Alle 8 bekamen dann ein permanente Keimfutterfütterung, was Leusel ein bisschen half. Irgendwann würgte sie kein Futter mehr hoch, sondern spuckte morgens einfach nur noch Schleim aus, der das Köpfchen verklebte. Ein Besuch beim TA ergab wieder nichts. Nun wollten wir es mit Bachblüten versuchen, doch ein Umzug warf alles wider über den Haufen. Kaum in der neuen Wohnung, hörte sie auf, um dann zwei Wochen später wieder anzufangen. Vor ein paar Wochen waren wir wieder beim TA, der diesmal wieder Bakterien, o.ä fand. Täglich mussten wir sie einfangen und ein AB direkt in den Schnabel geben. Anfangs dachte ich, es wird die Hölle, doch komischerweise ließ sie es sich ganz gut gefallen. Drei Wochen lang. Während der Behandlung spuckte sie jeden Tag Schleim. Eine Nachuntersuchung ergab, Bakterien weg, aber sie spuckte immer noch. Dann hörte sie plötzlich wieder auf, um dann vor ein paar Tagen wieder anzufangen.
Die Kleine kostet uns wirklich Nerven. Schön ist, dass sie nun langsam mit Tintin anbändelt, aber so richtig klappt es nicht, er krault sie zwar und sie hält ihm das Köpfchen hin, aber er balzt nicht und sie krault nicht zurück?...
Die TK ist nun wirklich meine letzte Hoffnung, zu erfahren, was mit Leusel nicht stimmt. Vielleicht mach ich in der Haltung etwas, was ihr nicht gefällt, vielleicht mag sie ihre "Mitbewohner" nicht, oder mich...
Zutraulich und neugierig ist die Kleine sehr, da ich mit meinen Vögeln regelmäßig Clicker, haben wir schon einen vertrauten Umgang, sie kommt auch zu mir geflogen, wenn es Futter gibt, sie ist eifrig beim Clickern dabei (außer jetzt bei der Hitze, da hat die ganze Bande keine Lust... ) Sie haben Freiflug, eine große Voli, Zeit allein, Zeit mit mir und meinem Freund, sie bekommen Grünzeug, Obst, Gemüse, Äste ein ausgewogenes Futter, dass immer mal wechselt und anders zusammengestellt wird, sie bekommt wegen ihrem Gefiederproblem Mineralien, Biotin, Kieselerde, Vitamine (phasenweise, im Futter...) Ich weiß wirklich nicht, was ihr fehelen könnte. Deshalb hoffe ich wirklich dass Anette uns helfen kann!!!
(ups ganz schön lang geworden)
viele Grüße von Alex und den 8 Gefiederten