Berlin (dpa) - Der kleine Eisbär Knut hat sich am Freitag erstmals der Öffentlichkeit im Berliner Zoo gezeigt. Hunderte Besucher und Medienvertreter aus der ganzen Welt applaudierten, als Knut seine ersten Schritte in der Bärenfreianlage des Zoologischen Gartens machte. Knuddel-Bär Knut
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD), Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz und Knuts Ziehvater, der Tierpfleger Thomas Dörflein, begleiteten das junge Tier bei seinem ersten Ausflug 109 Tage nach seiner Geburt am 5. Dezember. Knut wird seitdem von Hand aufgezogen. Immer wieder suchte der kleine Kerl dann auch Schutz in der Nähe seines Ziehvaters. Bärenmutter Tosca hatte Knut und einen inzwischen gestorbenen Zwilling nicht annehmen wollen.
Umweltminister Gabriel, der die Patenschaft für Knut übernommen hat, sagte bei der Bären-Premiere: "Knut ist in guten und sicheren Händen und nicht bedroht, aber seine Artgenossen sind es." Weltweit leben laut Umweltschutzorganisationen 25 000 Eisbären in der Arktis. "Knut ist der Vertreter einer höchst bedrohten Tierart, die aber sehr populär ist", erklärte Zoo-Direktor Blaszkiewitz. Gabriel kündigte an, der Eisbär werde das Maskottchen der internationalen Artenschutzkonferenz im nächsten Jahr in Bonn. "Wir werden Knut dafür natürlich eine Gage zahlen", sagte Gabriel und rief dem Eisbärjungen zu: "Mach's gut, Knut!"
Der Bären-Kurator im Zoo, Heiner Klös, sagte: "Knut gehört allen Berlinern. Wir sehen ihn als Botschafter der Stadt in der weltweiten Diskussion um die Klimaproblematik." Von diesem Samstag an ist das Jungtier für das Publikum täglich zwischen 11.00 und 13.00 Uhr zu sehen. Im Fernsehen ist Knut von diesem Samstag an jeweils samstags um 09.50 im ARD-Programm der TV-Star einer zehnteiligen Dokumentation über seine Aufzucht und Haltung. Anzeige
Rund 500 Journalisten hatten sich nach Angaben der Zoodirektion für den ersten öffentlichen Auftritt von Knut angemeldet. Kamerateams aus Japan, Australien, Ägypten, Südafrika, den USA, Kolumbien und Neuseeland sowie zahlreichen europäischen Ländern standen zweieinhalb Stunden vor dem Erscheinen von Knut an der Anlage. Besucher warteten eine Stunde vor Öffnung der Kassen am Zooeingang. Schulklassen skandierten vor dem Auftritt des Bären: "Wir wollen Knut sehen!".
Als der Bär hinter den Büschen der Freianlage hervorkam, reagierten die Zuschauer mit Rufen des Entzückens. Eltern nahmen ihre Kinder auf die Schultern und verfolgten lachend, wie Knut an der Hand von Tierpfleger Dörflein lutschte und an den Schuhen des Umweltministers schnupperte. Später nahm Knut ein Bad am Wasserfall der Bärenfreianlage. Der Zoo erwartet dank Knut nach Angaben von Bären-Kurator Klös 200 000 bis 300 000 zusätzliche Besucher in diesem Jahr.
Knut lag nach seiner Geburt 44 Tage im Brutkasten und wurde von Tierpfleger Dörflein zwei Monate lang von Hand und mit der Milchflasche aufgezogen. Inzwischen gedeiht er prächtig. Er hatte ein Geburtsgewicht von 810 Gramm und wiegt jetzt 9,3 Kilo. Seit der Veröffentlichung der ersten Bilder vor einem Monat hat sich Knut zum Publikumsliebling entwickelt. Inzwischen werden Knut-Kuscheltiere und Postkarten verkauft, auch in einem Lied wird das Felltier besungen.
Berlin (dpa) - Das Berliner Eisbärbaby Knut soll an diesem Freitag im Zoologischen Garten Medien und Publikum erstmals leibhaftig gezeigt werden.
Die Direktion will nach Informationen der dpa die neue Attraktion um 11.00 Uhr auf der Anlage der Braunbären vorstellen.
Um dem Ansturm von Journalisten, Kamerateams und Besuchern gerecht zu werden, soll sich der Bär am Freitag und am Wochenende mehrmals für jeweils kurze Zeit zeigen. Eine offizielle Bestätigung für die geplanten Termine gab der Zoo am Mittwoch nicht. Für den endgültigen Ablauf soll das Wetter abgewartet werden. Die Wetterdienste sagen 15 Grad voraus.
Knut war am 5. Dezember vergangenen Jahres geboren worden. Mutter Tosca (20) brachte Zwillinge zur Welt. Eines der Tiere starb nach vier Tagen. Knut überlebte nach 44 Tagen im Brutkasten und wurde anschließend von einem Tierpfleger zwei Monate lang von Hand und mit der Milchflasche aufgezogen.
Das letzte Mal wuchs ein Eisbärjunges im Zoologischen Garten vor 33 Jahren auf. Weltweit sind die gelungenen Versuche der Handaufzucht von Eisbären äußerst selten. Knut, der bei der Geburt 810 Gramm wog, bringt es jetzt auf fast 9 Kilo.
Eine Serie von Bildern aus seinen ersten Lebenswochen und TV- Videos aus seinem "Wohnzimmer", in dem Knut zahlreiche Spielzeuge bearbeitete und tapsig laufen lernte, machte das schneeweiße Pelztier schnell weit über Berlin hinaus bekannt.
Zuletzt kam Knut durch eine Diskussion über eine nicht artgerechte Aufzucht in die Schlagzeilen. Spekulationen um eine mögliche Tötung des Tieres hatte der Zoo zu Wochenbeginn zurückgewiesen. Anschließend berichteten zahlreiche Medien auch international über das Schicksal des kleinen Eisbären.
Berlin (dpa) - Das Berliner Eisbärbaby Knut im Zoologischen Garten darf leben und wird weiter von Menschenhand aufgezogen.
Spekulationen um eine Todesspritze wegen angeblich nicht artgerechter Aufzucht und Haltung wies Zoo-Tierarzt André Schüle am Montag als "kompletten Blödsinn" zurück.
Zu Medienberichten ("Der Spiegel", "Bild"), in denen Tierschützer empfohlen hatten, das Tier zu töten, und die Entscheidung für die Aufzucht scharf kritisiert hatten, sagte Schüle: "Diese zusammengebastelten Teilwahrheiten verärgern und sind nicht nachvollziehbar." Der Fall von Knut sei nicht vergleichbar mit einem Fall im Zoo Leipzig, bei dem ein Lippenbärbaby eingeschläfert wurde. Der Eisbär und ein Zwilling waren von der Mutter abgelehnt worden. Der Zwilling Knuts war deshalb kurz nach der Geburt verendet.
...alle Jahre wieder ist Weihnachtszeit. Um Euch jeden Tag ein Stück durch die Adventszeit zu begleiten, habe ich wie letztes Jahr einen kleinen Adventskalender eingebaut. Ich hoffe er gefällt Euch und wünsche Euch viel Spaß damit.
Bayrischzell/München - Der Abschussort von Braunbär "Bruno" im Rotwandgebiet der bayerischen Alpen wird zur Gedenkstätte. Bisher unbekannte "Verehrer" haben an jenem Ort, wo das aus Norditalien stammende Tier vor eineinhalb Wochen von Jägern getötet wurde, zwei Kreuze aufgestellt. Auch Blumen und ein Teddy wurden niedergelegt.
In der Nachbargemeinde Schliersee wurden indessen Ortstafeln beschmiert und Rache für den Tod des Bären geschworen, wie der "Münchner Merkur" berichtet.
"Bruno der Bär 2006" steht auf einem der mit Trauerflor verzierten Kreuze, auf dem anderen mit dem Gekreuzigten darauf nur "Bruno". Der Bayrischzeller Bürgermeister Helmut Limbrunner hat keine Einwände, dass der im Gemeindegebiet gelegene Abschussort des Jungbären zum Wallfahrtsort von Tierfreunden wird. Er werde den Grundstücksbesitzer nicht bitten, die Kreuze zu entfernen, sagte der Rathauschef der Zeitung. Ihm sei wichtiger, dass endlich die Beschimpfungen in E-Mails und am Telefon aufhören, mit denen sich der Ort seit der Tötung von "Bruno" konfrontiert sieht.
Die beliebten Feriengemeinden Bayrischzell und Schliersee müssen auch zehn Tage nach dem Tod des Bären Stornierungen von Urlaubern hinnehmen. Inzwischen gehen die Absagen in die Dutzende. "Bruno" war im Morgengrauen des 26. Juni nahe einer Alm auf der Rotwand mit mindestens zwei Schüssen niedergestreckt worden. Das Landratsamt Miesbach hatte auf Weisung des bayerischen Umweltministeriums ein Team jagderprobter Weidmänner auf den Bären angesetzt. Zuvor war der Versuch gescheitert, das von Behörden als "Problembär" eingestufte Tier zu betäuben.
Italien verlangt inzwischen die "Rückgabe" des toten Bären, Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) will "Bruno" dagegen ausgestopft in einem Münchner Museum ausstellen.
Eine DNA-Analyse hat jetzt erwiesen, dass es ich bei dem erschossenen Braunbären zweifelsfrei um Bruno" handelt. Das sagte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) der dpa in München. Um letzte Sicherheit über die Identität von "Bruno" zu erhalten, wurden an die Zoologische Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien Gewebeproben des toten Bären geschickt und mit bereits vorliegendem DNA-Material von "Bruno" verglichen.
München/Rom - Der Abschuss von Braunbär "Bruno" ruft immer massivere Proteste hervor und beschäftigt nun auch die EU. Italien legte bei der EU-Kommission Protest gegen die Tötung von "JJ1" ein, wie der aus Norditalien eingewanderte Bär offiziell heißt. Mit ihrem Protest will die italienische Regierung erreichen, dass der Artenschutz künftig auf EU-Ebene geregelt wird.
Auch von Privatpersonen hagelte es weiter Proteste gegen die Haltung der Bayerischen Staatsregierung. Bei zahlreichen Staatsanwaltschaften und Polizeirevieren ging eine Flut von Strafanzeigen gegen Politiker und die Jäger ein, die "Bruno" abschossen.
Aus dem Obduktionsbefund von "Bruno" geht indessen hervor, dass der Bär möglicherweise doch nicht sofort tot war, wie Bayerns Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard (CSU) noch am Montag gesagt hatte. In einer Mitteilung des Ministeriums vom Mittwoch heißt es, "JJ1" sei mit zwei Schüssen niedergestreckt worden. "Die beiden Projektile führten zu umfangreichen Verletzungen in Lunge und Leber", heißt es weiter.
Es könne davon ausgegangen werden, "dass die inneren Verletzungen zu einem schnellen Tod des Bären" führten. Das Ministerium spricht in dem Zusammenhang von einem "waidgerechten" Abschuss. "Bruno" war am Montag im Morgengrauen an der Rotwand im Landkreis Miesbach auf Anordnung des Ministeriums von Jägern erschossen worden.
Italien brachte das jähe Ende des Braunbären beim Rat der EU- Umweltminister in Luxemburg aufs Tapet und forderte von der Europäischen Kommission in Brüssel, der Artenschutz müsse künftig auf EU-Ebene und nicht nur innerhalb nationaler Grenzen geregelt werden. Durch den formalen Protest gegen die Tötung "Brunos" will die italienische Regierung erreichen, dass die EU beim Schutz aussterbender Tierarten besser kooperiert.
Nicht nur bei der zuständigen Staatsanwaltschaft München II, sondern auch bei anderen Anklagebehörden und bei Polizeidienststellen ging "eine Vielzahl" von Anzeigen ein, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Rüdiger Hödl sagte. "Anzeigen kommen laufend - bei uns sind es jetzt 15." Sie richteten sich gegen Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) und die beim Abschuss beteiligten Jäger. In den Strafanzeigen werden unter anderem Verstöße gegen Jagdschutzgesetze und das Tierschutzgesetz genannt. "Wir prüfen das - danach entscheiden wir, ob wir ein Ermittlungsverfahren einleiten und gegen wen", sagte Hödl. Die Entscheidung falle frühestens kommende Woche.
Unterdessen wurde in Fachkreisen die Vermutung laut, "Bruno" hätte vielleicht eine Überlebenschance gehabt, wenn sein Problemverhalten früher erkannt worden wäre. "Je früher man beim Problembär eingreift, desto eher ist eine Chance zur Umerziehung gegeben", sagte der oberösterreichische Bärenanwalt Walter Wagner der dpa. Das österreichische Bundesland Tirol, wo sich "Bruno" auch regelmäßig aufgehalten hatte, schloss sich am Mittwoch dem Bärenmanagement der Alpenrepublik an.
Bis "Bruno" ausgestopft zu bewundern sein wird, dürfte es Herbst werden. "Die Position, die der Bär für seine Betrachter einnimmt, will unter didaktischen und wildbiologischen Aspekten gut überlegt sein", erläuterte Ministeriumssprecher Roland Eichhorn. Die Auseinandersetzung über den Ausstellungsort von "Bruno" geht indessen weiter. Während der Freistaat das Tier im Münchner Museum "Mensch und Natur" zeigen will, kündigte Ex-Skistar Markus Wasmeier an, er werde sich darum bemühen, dass der Bär in sein 25 Hektar großes Bauernhofmuseum in Schliersee kommt. Doch auch die Schlierseer Nachbargemeinde Bayrischzell beansprucht "Bruno" für sich.
In der Region um den Schliersee stornieren aus Protest gegen die Erschießung des Bären immer mehr Gäste ihren Urlaub. Bei den Kurverwaltungen seien mittlerweile einige dutzend Absagen eingegangen, hieß es.
München - Nach dem Abschuss von Braunbär "Bruno" sind beim Landesjagdverband Bayern am Montag zahlreiche Beschimpfungen bis hin zu Morddrohungen eingegangen. "Der Bär ist tot, es leben die Mörder", hieß es nach Angaben von Verbandssprecher Thomas Schreder in einer E-Mail.
Ein anderer E-Mail-Schreiber habe sich nach Namen und Adressen der Jäger erkundigt, die den Bären "ermordet" hätten - "das Gleiche soll nun mit denen geschehen". Schreder sagte, er werde wegen der Drohungen die Justiz einschalten. "Ich leite das weiter an die Staatsanwaltschaft."
Insgesamt seien binnen kürzester Zeit nach "Brunos" Tod rund 100 E-Mails bei dem Verband eingegangen. Unter anderem hätten sich Rechtsanwälte gemeldet, die den Verband verklagen wollten. Wer den tödlichen Schuss auf Bruno abfeuerte, ist unklar. Die Behörden wollen die Identität des Schützen nicht preisgeben. Der Jagdverband hatte mit Bedauern auf den Abschuss des Bären reagiert, ihn jedoch auf Grund von "Brunos" atypischem Verhaltens als notwendig angesehen.
Bayerns Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard (CSU) verteidigte den Abschuss des Braunbären. Wegen der mangelnden Scheu vor Menschen habe das Tier als gefährlicher Risikobär eingestuft werden müssen, sagte Bernhard am Montag in der oberbayerischen Gemeinde Schliersee.
Es sei daher nicht mehr vertretbar gewesen, den Bären in freier Natur zu belassen. In der Abwägung zwischen Artenschutz und Sicherheit habe es keine andere Lösung als den Abschuss gegeben.
Der seit Wochen im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet umherstreunende Bär wurde am frühen Montagmorgen in der Nähe des Spitzingseegebiets im Landkreis Miesbach erschossen. Der junge Bär aus dem italienischen Trentino wurde gegen 4.50 Uhr in der Nähe der Rotwand erlegt. Der erste Schuss auf das Tier aus rund 150 Meter Entfernung sei tödlich gewesen, berichtete Bernhard. Zum verwendeten Kaliber und zur Identität des Schützen wurden keine Angaben gemacht.
Nach einer genetischen Untersuchung soll "Bruno" präpariert und im Münchner Museum "Mensch und Natur" im Schloss Nymphenburg ausgestellt werden. Dort ist auch der letzte vor rund 170 Jahren in Bayern erlegte Braunbär ausgestellt.
Der Deutsche Tierschutzbund und sein Landesverband Bayern prüfen rechtliche Schritte. Der Abschuss des Bären widerspreche einer Vielzahl internationaler Artenschutzvereinbarungen wie dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen und verstoße gegen das Tierschutzgesetz, teilte der Verein mit.
"Ich bin entsetzt, empört und traurig. Es ist beschämend, dass die Behörden keine andere Antwort für den ersten Bären hatten, der nach 170 Jahren deutschen Boden betreten hat", erklärte der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel.
Die Tötung sei zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs die Ultima ratio gewesen. "Die Verantwortlichen müssen sich schwere Versäumnisse zum Schutz des Bären vorwerfen lassen, für die sie sich verantworten müssen", unterstrich Apel. "Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen, auch wenn das "Bruno" nicht wieder lebendig macht. Aber ein solcher Vorfall darf sich nie wieder wiederholen."
Es wäre Zeit genug gewesen, auf ein Angebot des Münchner Zoodirektors Professor Henning Wiesner einzugehen, der "Bruno" mit einem Blasrohr betäuben wollte. Der Experte, der weit reichende Erfahrung mit der Blasrohrbetäubung und dem Einfangen großer Wildtiere vorweisen könne, habe den Behörden mehrfach seine Hilfe angeboten.
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Also ich finde es schon merkwürdig....nur einen Tag nach Erteilung der Abschußgenehmigung wird der Bär erschossen. Dieser Umweltstaatssekretär meint also die Erschießung is die letzte Möglichkeit? Komisch nur, das der Jäger, der den Bären um 4:50Uhr vor die Mündung bekam der Erste is der überhaupt die Chance dazu hatte. Sein Gewehr hätte dann nicht mit der Betäubung geladen sein können?
Auf Braunbär Bruno wird ab Montag scharf geschossen
Die Tage von Braunbär Bruno könnten gezählt sein: Nur noch am Wochenende wird ein Team finnischer Bärenjäger versuchen, den seit Wochen im deutsch-österreichischen Grenzgebiet umherstreunende Bären lebend zu fangen. Ab Montag werde dann scharf auf den Bären geschossen, sagte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU). Der Deutsche Tierschutzbund in Bayern übte scharfe Kritik an dem Plan. Bruno schlug in Tirol erneut zu.
Das Jungtier sei "leider zu einem Unfallrisiko für die Menschen geworden", sagte Schnappauf im Bayerischen Rundfunk. Es sei "bisher kein plausibles Konzept auf dem Tisch, das nach dem Versuch mit den Finnen einen Fangversuch als sinnvoll erscheinen ließe".
In den vergangenen Wochen habe sich "leider" die anfängliche Einschätzung von Wildbiologen bestätigt, dass sich Bruno nicht wie seine Artgenossen verhalte. Er dringe immer öfter in menschliche Siedlungen ein. "Alle Wildbiologen sagen uns: Über kurz oder lang wird es zu einem blutigen Zusammentreffen mit Menschen kommen. Deshalb müssen wir nach dem Abzug der Finnen die Abschussfreigabe wieder aufleben lassen", sagte Schnappauf.
In der Nacht zum Freitag wurde der Bär im Bereich Thiersee in Tirol gesichtet, wie die Behörden mitteilten. Die finnischen Bärenjäger nahmen sofort die Fährte des Tieres auf und stießen dabei in den Morgenstunden auf einen toten Widder, der Bruno offenbar zum Opfer gefallen war.
Das schwüle Wetter, Gewitterschauer und das felsige Gelände erschweren die Arbeit des Fangteams, wie der Sprecher der Tiroler Landesregierung berichtete: "Vor allem die Spürhunde sind erschöpft." Sie hatten Bruno während ihres zweiwöchigen Einsatzes mehrfach gestellt, er war aber jedes Mal entkommen. Schönherr sagte, er hoffe, dass Bruno am Wochenende doch noch betäubt und dann in einen Wildpark bei München gebracht werden könne.
Ein Großteil des finnischen Fangteams soll nun die Heimreise antreten. Lediglich zwei Jäger und zwei Spürhunde sollen sich noch an die Fersen des Bären heften. In Tirol wird nach Behördenangaben am Montag endgültig über Brunos Zukunft entschieden. Laut der Landesregierung ist der Abschuss "eine der Möglichkeiten".
Der bayerische Landesvorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes, Manfred Fleischer, lehnt einen Abschuss des Bären ab. Bruno stelle keine Gefahr für den Menschen dar, sagte er im Bayerischen Rundfunk. Man brauche nur Geduld und Geld, um das Tier zu fangen. Fleischer rief zu einer Spendenaktion auf, um Bruno lebend zu fangen: "Man muss halt für den Bruno ein paar Euro investieren." Der Tierschützer schlug vor, den aus dem Trentino stammenden Bären in seine Heimat zurückzubringen und mit einem Peilsender auszustatten.
Innsbruck/München (dpa) - Der bei der Suche nach Braunbär "Bruno" vorübergehend verschollene Elchhund Jeppe ist zurück bei seinem Herrn - und wieder im Einsatz.
"Er ist schon wieder auf der Fährte", sagte eine Sprecherin des bayerischen Umweltministeriums. Jeppe, der zum Team der fünf finnischen Bärenjägern und sechs Hunden gehört, hatte "Bruno" am Mittwochabend offenbar an der Kaiserklamm in der Nähe des Achensees in Tirol aufgespürt und war ihm gefolgt.
Als die Finnen längst aufgeben hatten, war Jeppe immer noch hinter "Bruno" her. "Der Hund hat die ganze Nacht versucht, an dem Bären dranzubleiben", sagte die Sprecherin. Die Jäger verloren jedoch den Kontakt, weil das Satelliten gestützte Ortungssystem nicht funktionierte. Am Morgen habe der Hund bei Forstarbeitern Hilfe gesucht, die den Kontakt zum Team für ihn herstellten. Müde war Jeppe nicht. "Er ist sofort wieder in den Einsatz gegangen."
Kreuth - Nach zweitägigem Versteckspiel ist Braunbär "Bruno" am Montag in Kreuth nahe dem oberbayerischen Tegernsee aufgetaucht. In der Nacht riss "JJ1", wie das aus Norditalien stammende Tier offiziell heißt, zwei Schafe, verletzte drei weitere und brach zwei Bienenstöcke auf.
Die Elchhunde der finnischen Bärenjäger nahmen tagsüber zwar eine Fährte von "Bruno" auf. Der Bärenexperte im bayerischen Umweltministerium, Manfred Wölfl, hielt es aber für unwahrscheinlich, dass es dem Fangteam noch am selben Tag gelingen könnte, "JJ1" zu erwischen.
Das Katz-und-Maus-Spiel von "Bruno" mit seinen skandinavischen Jägern geht in die zweite Woche. Seit sieben Tagen sind die Bärenfänger hinter dem Eindringling her, doch immer wieder ist ihnen "JJ1" entwischt, egal ob am Sylvensteinspeicher, dem Brauneck in Lenggries oder in Kochel am See. Dort spazierte er in der Nacht zum Samstag seelenruhig durch den Ort und rastete vor dem Polizeirevier, ehe er für zwei Tage von der Bildfläche verschwand. Die auf das Aufspüren von Bären spezialisierten Hunde wollen "JJ1" stellen, damit ihn ein Tierarzt mittels Narkosegewehr betäuben kann, um ihn anschließend einzufangen. Noch ist offen, ob "Bruno" zurück ins Trentino oder in ein Gehege nach Poing bei München gebracht wird.
Der Braunbär wurde am Montag kurz nach 7 Uhr in Kreuth gesehen, wie der Sprecher des bayerischen Umweltministeriums, Roland Eichhorn, der dpa sagte. Im Ortsteil Riedlern riss er zwei Schafe, zwei Tieren biss er in den Kopf, ein Lamm verletzte er schwer an einem Lauf. Hunger hatte "Bruno" offensichtlich nicht, denn er fraß nicht von seiner Beute. Dafür räumte er zwei Bienenstöcke aus, einen davon im Kreuther Ortsteil Scharling. Sowohl dort als auch in Riedlern leben jeweils mehrere hundert Menschen.
"Man konnte den Fußabdruck des Bären deutlich erkennen", sagte ein Schafhalter der dpa. "JJ1" drückte einen Zaun ein, um auf die Schafweide zu gelangen. Ein Gemeindesprecher ergänzte, der Bär sei in Riedlern mitten durchs Grundstück eines Rathausmitarbeiters gestapft. Danach bewegte sich der seit über vier Wochen im deutsch-österreichischen Grenzgebiet umherstreunende Braunbär wieder Richtung Alpen.
Im Gebiet um Wildbad Kreuth waren ihm die Jäger tagsüber dicht auf den Fersen. "Die Hunde haben eine Fährte aufgenommen, der Verlauf hat sich aber als nicht eindeutig erwiesen", dämpfte Wölfl Hoffnungen, die Fangaktion in den Kreuther Bergen stehe unmittelbar vor dem Erfolg. "Das Team ist unschlüssig, wie es weiter verfahren soll." Es solle alles unternommen werden, um die Fährte nicht zu verlieren.
Unterdessen bleibt den Jägern und ihren Hunden nicht mehr viel Zeit. Ende der Woche läuft der Vertrag der Landesregierungen von Bayern und dem österreichischen Bundesland Tirol mit dem am Montag um einen weiteren Elchhund verstärkten Fangteam aus. Die Kosten in Höhe von zusammen 25 000 Euro teilen sich Bayern und Tirol je zur Hälfte, so dass auf den Freistaat pro Tag knapp 1000 Euro entfallen. Möglicherweise, so deutete Eichhorn an, werde der Einsatz verlängert.
Weil "Bruno" immer mehr die Scheu vor dem Menschen verliert, raten die Behörden der Bevölkerung zu erhöhter Vorsicht. "Wir betrachten die Entwicklung mit Sorge", sagte Ministeriumssprecher Eichhorn. Noch in dieser Woche soll eine weitere Risikoanalyse über das Verhalten des Bären erstellt werden. Nach wie vor gelte aber die Devise, "Bruno" lebend zu fangen. Ein Abschuss dürfe nur das letzte Mittel sein, bekräftigte Eichhorn.
Bad Tölz - Der tagelang verschwundene Braunbär "Bruno" ist in der Nacht zum Donnerstag in Oberbayern von einem Auto angefahren worden. Nach dpa-Informationen wurden nach dem Unfall im Bereich des Sylvensteinspeichers an dem Fahrzeug Spuren des Tieres gesichert.
Noch in der Nacht machten sich finnische Bärenfänger mit speziell ausgebildeten Hunden auf die Fährte des vierbeinigen Räubers, doch verlor sich bis zum Vormittag die Spur wieder.
Wie Polizeistellen in Innsbruck und in Oberbayern ermittelten, hat ein österreichischer Autofahrer gegen Mitternacht im Bereich des Stausees das Tier mit dem Wagen erfasst. Danach sei der Bär über eine Böschung verschwunden. Laut Sicherheitsdirektion Innsbruck ist das Fahrzeug beschädigt. Nach Befragung des Fahrers bestehe kein Zweifel an dem Unfall, hieß es.
Das zuständige Landratsamt Bad Tölz wollte sich nach Angaben der Beamten am späten Vormittag vor der Presse in Mittenwald äußern. Dort wurde auch der Bärenbeauftragte Bayerns, Manfred Wölfl, erwartet.
Die Suche nach dem Bären, der offziell "JJ1" heißt, war in den vergangenen Tagen immer wieder erfolglos fortgesetzt worden. Das finnische Suchteam mit fünf Elchhunden konnte wegen anhaltender Hitze im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet mehrfach nicht eingesetzt werden. Die hohen Temperaturen ließen die Spuren des Gejagten verdunsten. Das Verhalten des aus Südtirol stammenden Bären gilt als problematisch, weil er sich zu nahe an menschliche Siedlungen heranwagt und schon zahlreiche Nutztiere getötet hat.
Wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, war unser Gästebuch einige Tage nicht erreichbar. Laut Anbieter ist der Gästebuchserver umgezogen. Seit gestern funktioniert es wieder, so daß Ihr es wieder stürmen könnt. Wir freuen uns über jeden Eintrag.
Wenn Ihr im Beitragsfenster seid, ist unten rechts "Datei anhängen"...dort draufklicken. Dann durchsuchen, es wird Eure Festplatte angezeigt, wo Ihr die Bilder auswählen könnt. Dann Speichern klicken und es müßte da sein :-)